In der naturheilkundlichen Praxis wird davon ausgegangen, dass der menschliche Körper die Fähigkeit hat, sich mit Hilfe der Lebensenergiekräfte selbst zu heilen. Bei der Diagnose und Behandlung kommen vor allem natürliche Methoden und alternative Therapien zum Einsatz, wobei der Heilpraktiker den Anspruch erhebt, die Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung zu fördern.
Naturheilkundler legen ihren Schwerpunkt auf ganzheitliche Ansätze und raten von Operationen und pharmazeutischen Medikamenten ab. Sie glauben, dass durch Stressabbau und Veränderungen in der Ernährung und Lebensweise Krankheiten vorgebeugt werden kann. Evidenzbasierte Medikamente und Verfahren werden von Naturheilkundlern generell abgelehnt.
Wenn Sie einen Heilpraktiker aufsuchen, werden Sie ein längeres Gespräch führen, in dem es hauptsächlich darum geht, Ihren Lebensstil herauszufinden. Weitere Themen des Gesprächs werden Ihre Krankengeschichte, körperliche Merkmale und eine körperliche Untersuchung sein. Traditionelle Naturheilkundler werden nicht ohne weiteres zu einer Impfung oder einem Antibiotikum raten. Oft bieten sie alternative Medikamente an, selbst wenn es bereits bewährte Behandlungen gibt.
Viele Heilpraktiker arbeiten als Primärversorger und können Medikamente verschreiben und sogar kleinere Operationen durchführen.
Heilpraktiker werden in der Regel in verschiedene Gruppen eingeteilt. Traditionelle Heilpraktiker sind diejenigen, die außerhalb des offiziellen Status praktizieren. Dazu gehören auch die Heilpraktiker mit staatlicher Erlaubnis und auch Heilpraktiker, die unter eine andere Art von Heilberuf fallen, aber Naturheilkunde praktizieren.
Diese drei Kategorien können auch unter eidgenössische Diplome fallen und sind von den Krankenkassen anerkannt. Heilpraktiker mit eidgenössischen Diplomen lassen sich in vier Gruppen einteilen. Die Gruppen werden nach europäischer traditioneller Medizin, chinesischer traditioneller Medizin und ayurvedischer Medizin eingeteilt.
In der Schweiz ist die Anzahl an Heilpraktikern von 223 im Jahre 1970 auf 1835 nur 30 Jahre später angestiegen. Man kann sogar Naturheilpraktiker als Studienfach belegen.